Seminar: Bildungsraum Austausch

Kontext, Ziele, Träger

Internationaler Jugend- und Schüleraustausch eröffnet jungen Menschen Chancen für Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und Teilhabe in einer durch Globalisierung geprägten Welt.

Die Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure auf den verschiedenen Ebenen – Bund, Länder, Regionen – ist dabei ein wichtiger Faktor. Mit ihnen können sich internationale Jugendarbeit und Schüleraustausch weiterentwickeln.

„Bildungsraum Austausch“ hat dazu einen Beitrag geleistet.

Gemeinsam weiterbilden, Bildungschancen eröffnen

Internationale Jugendbegegnungen finden entweder im Rahmen der Internationalen Jugendarbeit statt, also im Bereich der non-formalen Bildung. Oder Schulen organisieren internationale Schülerbegegnungen im Bereich der formalen Bildung. Diese Unterscheidung setzt sich meist auch in der Fortbildung von Fachkräften fort.

Diese Trennung zu durchbrechen und eine Fortbildung für Akteure des schulischen und außerschulischen deutsch-russischen Jugendaustauschs zu initiieren – dazu entwickelte die Stiftung DRJA die Seminarreihe „Bildungsraum Austausch“. Durch die gemeinsame Fortbildung werden Kooperationspotenziale von Schule und Jugendhilfe freigelegt, die Teilnehmenden können sich austauschen, zusammen arbeiten und erhalten neue Impulse aus der Arbeit der anderen. Ziel des gemeinsamen Fortbildungsangebotes ist die Qualitätssteigerung im Internationalen Jugendaustausch. Denn die Qualität von Jugendbegegnungen hängt ganz wesentlich von der Qualität der Leitung ab. Echte Bildungschancen für die Teilnehmenden entstehen nur, wenn die Begegnungen qualifiziert vorbereitet, durchgeführt und evaluiert werden.

 

 

Voneinander profitieren, gemeinsam gestalten

Im Zuge des zunehmenden Auf- und Ausbaus der Ganztagsbildung in Deutschland wird die Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Akteuren immer wichtiger. Die Seminarreihe bietet den Akteuren aus beiden Bereichen die Möglichkeit, einander zu begegnen, zeigt Kooperationswege auf und ermöglicht die Entwicklung lokaler Bildungsnetzwerke.

Die internationale Jugendarbeit und der internationale Schüleraustausch können sich durch eine Kooperation ergänzen und gemeinsam das Thema „Mobilität“ in ihre Arbeit einbinden. Gerade für junge Menschen ist es heute wichtig, mobil zu sein. Die Bereitschaft zur Mobilität setzt jedoch eine Offenheit anderen Ländern und Kulturen gegenüber voraus. Eben diese Offenheit kann im Rahmen von internationalen Jugendbegegnungen oder Projekten im Alltag, die internationale Jugendarbeit und der internationale Schüleraustausch gemeinsam aufsetzen, geschaffen werden. Durch ihre Zusammenarbeit können schulische und außerschulische Träger den Stellenwert von Mobilität im gesamten Bildungsbereich stärken.

Träger finden zudem über die Kooperation mit Schulen Teilnehmende, Schulen wiederum finden Fachkräfte aus dem non-formalen Bereich für die Mitarbeit im Ganztagsbetrieb. Gemeinsam können sie den Bildungsraum Austausch gestalten.

 

 

Qualität steigern, Standards entwickeln, Träger stärken

Damit Jugendbegegnungen zu echten Bildungsräumen werden und nicht zur bloßen Sightseeingtour schrumpfen, bedarf es des Ausbaus ihrer Qualität. Qualifizierte Fachkräfte können Bildungschancen gestalten und Jugendliche darin begleiten diese Chancen zu erkennen und für sich zu nutzen. Um diese Kompetenzen zu erwerben, brauchen Fachkräfte standardisierte Angebote zur Weiterbildung.

Hierfür bedarf es eine Abstimmung der Standards und Fortbildungen zwischen den Austauschorganisationen, die sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigen. Mit der Fortbildungsreihe „Bildungsraum Austausch“ bietet die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch einen Ansatzpunkt für diese Diskussion.

Perspektivisch führt eine erfolgreiche Qualifizierung der Träger aus der formalen und non-formalen Bildung zu einer Aufwertung internationaler Jugendbegegnungen in beiden Bereichen. Denn durch gute Qualifizierung wird die Stellung der Träger innerhalb der Bildungslandschaft gestärkt. Je besser ihre Schüler- und Jugendbegegnungen sind, desto mehr werden sie als Kompetenzträger und die Begegnungen als Bildungsräume anerkannt.

 

 

Begegnungen unterstützen, Mobilität fördern

Sämtliche positiven Facetten einer Jugendbegegnung spielen eine wichtige Rolle, während junge Menschen ihre Persönlichkeit entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft finden. Diese Entwicklung durch Internationale Jugendarbeit und Schüleraustausch zu fördern, hat seinen Wert: auf der persönlichen ebenso wie auf der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebene. Das betrifft auch die Finanzierung von Internationalen Jugend- und Schülerbegegnungen durch die verschiedenen Akteure.

Verwaltet werden die Gelder aus dem BMFSFJ in den bilateralen Koordinierungsbüros. Diese gibt es für die Programme mit Polen, Frankreich, Russland, Tschechien und Israel.  Alle anderen Länder werden beim Bundesverwaltungsamt bearbeitet. Die Koordinierungsbüros treiben auch maßgeblich die Fortbildung voran. Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) ist fachliche Anlaufstelle für die Träger, der Pädagogische Austauschdienst der Länder (PAD) für die Schulen.

Durchgeführt werden Jugendbegegnungen von freien Trägern und Verbänden. Auch Sozialbehörden und Landesjugendämter zählen zu den Akteuren im IJA. Internationale Schülerbegegnungen gestalten die Schulen. Ihnen dienen auch die Kultusministerien als Ansprechpartner.